Am Sandhaus
Berlin Buch

Diskursives, städtebauliches Gutachter*innenverfahren 2021
1. Preis / 39 ha / Land Berlin

 

Städtebauliche Masterplanung 2022

 

mit Studio Wessendorf

Lageplan Am Sandhaus Buch M 1:1000
Lageplan Am Sandhaus Buch M 1:1000
Städtebauliche Leitidee
Städtebauliche Leitidee
Gemeinschaftliche Wohnformen am Anger mit Blick auf den Angerplatz West
Gemeinschaftliche Wohnformen am Anger mit Blick auf den Angerplatz West
Detaillageplan M 1:500
Detaillageplan M 1:500

VIELFÄLTIGE LANDSCHAFT
Das Areal rund um die Straße Am Sandhaus ist von einer starken und vielfältigen Landschaft umgeben, deren geschichtlicher Ursprung in der Eiszeit heute noch spürbar ist. Der historisch geringen Prägung der Straße Am Sandhaus, die lückenhaft von Gebäuden verschiedener Dekaden gesäumt wird, weist der Ort um das ehemalige Krankenhaus der Staatssicherheit eine spezifische Geschichte auf, in dessen Spannungsfeld der Entwurf ob mit oder ohne Rückbau der Klinik steht. Im Rahmen dieser schichtenreichen Ausgangslage entsteht ein Quartier mit spezifischen Identitäten und Atmosphären. Die Straße Am Sandhaus erfährt eine Metamorphose zum urbanen Rückgrat, welches sich an den beiden neuralgischen Punkten der übergeordneten Wegegabelungen zu Anger-Plätzen aufweitet. Diese wirken als Scharniere, die die einzelnen Viertel miteinander verknüpfen und mit öffentlichen Funktionen programmiert sind.

VIERTEL AN DER MOORLINSE
Nahe der S-Bahn spannt sich ein kompaktes Viertel auf, dessen sich nach Süd auflösende lockere Blockrandstruktur eine moderate Dichte erzeugt und einen urbanen Charakter hat. Der großzügige Bahnhofsplatz knüpft an das gewerbliche Zentrum Buchs an und leitet die Besucher und Anwohner in das neue Quartier. Der ASP, NER und die Kita-Fläche bleiben als Herzstück des Quartiers in ihrer zentralen Lage bestehen und werden mit dem Schulhof sowie öffentlichen Wegen und Spielplätzen verbunden. Die bestehenden Birken werden in die Platz, Spiel- und Hofräume integriert und prägen die Atmosphäre. Eine breite grüne Fuge sowie grüne Höfe verbinden die grüne Mitte des Quartiers weiterhin mit der Landschaft der Moorlinse.

Detaillageplan M 1:500
Detaillageplan M 1:500
Städtebauliche Einordnung M 1:10.000
Städtebauliche Einordnung M 1:10.000
Blick vom Bahnhofsausgang auf die Promenade
Blick vom Bahnhofsausgang auf die Promenade
Detailaxonometrien der verschiedenen Quartiersqualitäten
Detailaxonometrien der verschiedenen Quartiersqualitäten

FREIRAUM
Durch die landschaftliche Lage der neuen Quartiere in Buch spielt die Freiraum-Vernetzung eine große Rolle. Die angrenzenden landschaftlichen Highlights wie die Moorlinse, die Waldzunge und die Wälder werden durch ein differenziertes Wegenetz angebunden und erlebbar gemacht. Ein Netz aus grünen Fugen lassen die Landschaft durch das Quartier hindurch fließen und werden als öffentliche Grünflächen mit Wegen, Bäumen und Retentionsmulden versehen. Auf diese Weise wird die Biotopvernetzung und Durchlüftung des Quartiers gestärkt. Dabei bleibt der bestehende Waldsaum im Areal weitgehend erhalten. Es entsteht eine ausgewogene Verteilung von nachbarschaftlich wichtigen Angeboten in Kombination mit öffentlichen Plätzen sowie ein Rundweg mit Freiraum-Stationen. Als zentrale, öffentliche Achse wird das Rückgrat zum prägnanten Treffpunkt aller Anwohner und bietet Platz für alle Fußgänger, Radfahrer, Busspuren sowie Ver- und Entsorgungsverkehr und wird als multifunktionale Fläche verstanden.

DICHTE UND NACHHALTIGKEIT
Insgesamt werden rund 2.600 Wohneinheiten einer großen typologischen und atmosphärischen Bandbreite geschaffen. Die Bebauung in angemessener Dichte schont wertvolle Ressourcen und schafft eine Stadt der kurzen Wege, dessen nachhaltiger Ansatz von dem innovativen Mobilitätskonzept gestützt wird. Ziel ist das „Smarte Quartier“, das eine effiziente Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien und einen Ressourcen schonenden Umgang mit Baumaterialien beinhaltet. Hierzu sollen möglichst viele Neubauten in Hybrid- oder Holzbauweise realisiert oder ausgestaltet werden, so dass in Zukunft flexibel auf mögliche Nutzungsänderungen baulich reagiert werden kann. Es soll ein Energiekonzept des Quartiers entwickelt werden, dass die Herausforderungen der Energiewende im urbanen Raum aufgreift und auf eine sektorenübergreifende Vernetzung der Gebäude- und Mobilitätsinfrastruktur abzielt.