Die Zumsteinwiese
Kempten, Allgäu
Offener städtebaulich-freiraumplanerischer Ideen- und Realisierungswettbewerb 2017
1. Preis / 0,75 ha / Stadt Kempten (Allgäu) / LP 1-4 / 1.600.000 EUR netto / realisiert
Zwischen Residenz und Stadtpark – Städtebauliche Einordnung
Die sogenannte Zumsteinwiese, das wichtige Verbindungsstück zwischen Stadtpark und Residenz soll wieder stärker seiner zweiten Rolle als genutzter Aufenthalts- und Veranstaltungsort gerecht werden. Umso mehr als dass mit dem Einzug des Kemptenmuseums ins angrenzende Zumsteinhaus ein integraler Baustein bürgerschaftlicher und touristischer Infrastruktur sein Zuhause am Ort bekommt.
Der Berggarten als alpine Pflanzfläche
Die westliche Partie vom Waschhaus südwärts wird als Berggarten beschrieben. Er wird als parkartige bzw. gärtnerische Erweiterung des als botanischen Schaugarten angelegten Alpengartens neben dem Zumsteinhaus verstanden und zeigt neben heimischen alpinen und voralpinen Pflanzen auch Bergpflanzen aus aller Welt. Eingefasst mit nagelfluh-inspirierten Betonteilen von terrazzoähnlicher Oberflächenbeschaffenheit staffelt sich eine üppige Pflanzenvielfalt von Bodendeckern über niedrige krautige Pflanzen und Zwerggehölze, Kleinsträucher (Latschen, Almrausch) hin zu höheren Sträuchern (Felsenbirne), durchsetzt von einzelnen Kleinbäumen, darunter Bergkirschen und Zimt-Ahorn. Der Berggarten bindet das neue Zugangsbauwerk der Tiefgarage der Sparkasse vollständig ein. Die Vegetation wandert das Rampendach hinauf, zunächst in der beschriebenen Üppigkeit, sodann an Höhe und Vielfalt abnehmend um schließlich als karger Steingarten auf dem Dach des Pavillons abzuschließen.
Museumspädagogische Freiflächen im Kemptener Zentrum
Zwischen Zumsteinhaus, Mosaikbrunnen und Waschhaus spannt sich eine Fläche auf, die als Freiraum für museumspädagogische Zwecke dienen soll, in der übrigen Zeit allen Kemptner*innen als museumsbezogener Freiraum zu Verfügung stehen wird. Der Charakter kann als gemütlicher Hof beschrieben werden, im Übergang zum Berggarten mit Kräuterbeeten und Obststräuchern unterm Nussbaum, als Angebot des Museums zum Mitmachen und Lernen. Die Einfassung des Berggartens hebt sich analog zur Zumsteinwiese zu einer Sitzmauer vis-a-vis der Zumsteinschen Südfassade an. Die dauerhaften Aufenthaltsmöglichkeiten in den Randbereichen wiederholen sich, um den Raum dazwischen multifunktional bespielen zu können.