IBA 2027 Sindelfingen
Konversion Krankenhausareal

Städtebaulicher und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb
1. Preis / 2024 / Stadt Sindelfingen

mit studio wessendorf

FRISCHE WALDLUFT REINLASSEN

Das Krankenhausensemble, das stark durch die Scheiben des Bettenhauses und des ehemaligen Schwesternwohnheimes dominiert wird, ragt prägnant aus dem Wald hervor und ist von weitem und dem umgebenden Waldsaum klar sicht- und spürbar. Dem Freiraum fehlt jedoch ein innerer räumlicher Zusammenhang oder so etwas wie eine räumliche Mitte. Der Entfall des bestehenden Parkdecks wird genutzt, um als Herzstück des neuen Quartiers eine durchgehende, zentrale Verbindungsroute mit urbanen Aufenthaltsräumen zu schaffen, die vom westlichen Entrée über einen neuen Hauptplatz nördlich des Bettenhauses bis zu dem Cluster des ehemaligen Schwesternwohnheims reicht. Neue Volumen verschiedener Höhen besiedeln das Areal und konturieren die innere Achse, wobei sie verspielt zwischen den verschiedenen Richtungen der beiden Pole des Bettenhauses und des Schwesternwohnhauses vermitteln. Sie erzeugen eine neue Kleinräumlichkeit verwinkelter Aufweitungen und Verengungen im menschlichen Maßstab und verbinden alle Nachbarschaften miteinander. Räumliche Nähe und Dichte wirken als essenzielle Elemente der Quartiersbildung. Die großmaßstäblichen Strukturen der 60er und 70er Jahre bleiben weitestgehend erhalten und bilden einen markanten Kontrast.

URBAN BIS LANDSCHAFTLICH

Der Waldsaum mit begleitendem Landschaftsweg wird als prägendes Motiv erkannt, teilweise in das Gebiet hineingezogen und zu einem Landschaftsloop geschlossen, in den die Arthur-Gruber-Straße mit einbezogen wird. Zwischen der inneren Achse und dem äußeren Loop, im Spannungsfeld von alten und neuen Gebäuden, entsteht ein vielfältiges Netzwerk von öffentlichen und privaten Freiräumen. Querachsen als grüne Fugen (Sicht- und Wegeverbindungen) verbinden innen und außen.