Rathausforum
Berlin Mitte
Offener 2-phasiger Freiraumplanerischer Wettbewerb 2021
2. Phase, 2. Rundgang / 72 ha / Land Berlin
ZENTREN DES MITEINANDERS
In Ergänzung zu dem individualistischen Versprechen der Vielfalt sind die zentralen Flächen ein Angebot des Miteinanders aller Nutzer. Das Bürgerforum am Neptunbrunnen, die große freie Mitte um das Marx-Engels-Ensemble sowie die Spreeterrassen bilden die Orte des Zusammenkommens an denen sich die umgebenden Räume angliedern.
KONSERVIEREN, AKTIVIEREN, INTERPRETIEREN
Das Rathaus- und Marx- und Engelsforum ist ein Ort an dem sich Berliner Stadtgeschichte kondensiert überlagert. Spuren des Vergangenen sind als teilw. bruchstückhafte Relikte, genutzte Orte und Architekturen sowie nicht mehr sichtbare Erzählungen erhalten, für die ein jeweils individueller Ansatz vorgeschlagen wird. Vorhandene Relikte werden klassisch konservierend herausgearbeitet, genutzte Orte und Architekturen aktivierend als lebendiger Stadtraum weiter entwickelt und nicht mehr sichtbare Geschichte mit einem künstlerisch-gestalterischen Ansatz interpretiert und assoziativ erzählt.
VIEL GRÜN, VIEL KÜHLES NASS
Viel hilft viel – ist die Strategie für einen Ort, der im Kontext klimatischer Herausforderungen von den Nutzer*innen geschätzt wird und von der Stadt erhalten werden kann. Ein maximaler Grünanteil wird durch den Erhalt und die Neupflanzung von klimatisch angepassten Gehölzen, Stauden und Rasenflächen erreicht, die entsprechende Verdunstungs-, Kühl- und Luftreinhaltung leisten und nicht zuletzt aber vor allem Schatten spenden und überraschend attraktiv sind. Ein sehr hoher Anteil von Wasserspielen sowie diversen Wassermanagementstrategien trägt zusätzlich zur Kühlung und Bewässerung der Pflanzen bei.
VISION
Im Jahr 2040 ist das neue Parkforum ein Ort der Begegnung und des Austauschs von Einwohner*innen, Nachbar*innen und Gästen der Stadt. Die Menschen sind gerne hier weil es ein übersichtlich und einheitlich gestalteter Ort ist. Die freie Mitte bietet Platz für politische Meinungsbekundung, kulturelle Veranstaltungen und ist Bühne für kreativ-künstlerischen Ausdruck. Ein breites Publikum kommt um zu schauen, wie sich Stadt darstellt. Vielfältig genutzte und gepflegte Partien an den Rändern sind überschaubare Rückzugsorte, niederschwelliges Aktionsangebot und Raum für Kontemplation. Da individuelle Mobilität weniger an Lärm und Abgase gekoppelt ist, wird das neue Parkforum als Einheit und allseitig attraktiv wahrgenommen. Ein schöner Ort in der Mitte der Stadt.
ORNAMENT DER VIELFALT
Im Sinne eines Ortes für Alle spiegelt die formale Herangehensweise und Nutzungsprogrammierung die Vielfalt der Stadt wieder. Hier sind die Nischen zum Rückzug zwischen gepflegten Wild-, Schatten- und Großblattstauden, Rasen, Spielorten, Sportfeldern, Raum für nachbarschaftliche Initiative und Orte der Stadtgeschichte. Eine Vielfalt an Nutzungen und Eindrücken, die alle Besucher*Innen einlädt und mitnimmt. Größe, Form und Duktus der räumlichen Gliederung reagieren dabei auf Ansprüche an einfache Durchwegung, niederschwelligen Zugang sowie städtebauliche Bezüge. In der Variabilität und Kleinteiligkeit der Formsprache liegt das Potential für zukünftige Nutzungen, die heute noch nicht absehbar sind.