Neues Leben an der Würm
Stockdorf Gauting

Städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb mit Ideenteil 2023
1. Preis / 2,5 ha / Stockdorf Gauting, München

mit MLA+ Architekten u. Büro Happold Ingenieure

INSZENIERUNG DES WÜRMTALS ALS  ERHOLUNGSRAUM

Die zentral liegenden Flächen des Wettbewerbsgebietes östlich und westlich der Würm sind ein wichtiger Baustein innerhalb Stockdorfs, der zur Komplementierung des Stadtgefüges und der öffentlichen Durchwegung genutzt wird. Die Würm fungiert als verbindendes starkes Element und wird zum Rückgrat der neu bebauten und entwickelten Flächen. Sie ist zum einen der Ruhepol und ökologische Schwerpunkt des Freiraums und gleichzeitig bietet sie auch den Menschen vielfältige Nutzungsmöglichkeiten und Orte am Wasser. Durch vorhandene und zum Teil sanierte Brücken werden ausreichend Querungsmöglichkeiten für die neuen Mieter aber ebenso für alle Anwohner Stockdorfs angeboten und unterschiedlichste Freizeit- und Naherholungsmöglichkeiten am Fluss integriert. Wie auf einer Perlenkette wechseln sich kleine, natürliche und intensivere, urbane Orte am Wasser ab und machen die Würm zum neuen Treffpunkt und Aufenthaltsort.

 

 

 

 

 

BESONDERE ORTE

Ein Verlauf von befestigten, aus Naturstein gepflasterten Flächen der Plaza am neuen Gewerbe schließt an das bestehende Zentrum am Baierplatz an und leitet die Besucher und Anwohner über die Würmbrücke ins Grüne. Als grünes Herzstück wird der hölzernen Spielplatz , Biberburg’ in Verbindung mit Nachbarschaftsgärten zum neuen zentralen Treffpunkt. Die topografisch leicht modellierten Wiesen am Spielplatz dienen zum einen dem erhöhten Spielwert aber auch als Retentionsvolumen im Hochwasserfall. Der öffentliche Spazierweg aus wassergebundener Wegedecke führt dann weiter zum Harmsplatz und ebenfalls entlang der Würm gen landschaftlich geprägten Süden. Wandern, Joggen, Spazieren und Naturgenießen. Eine urbane Freitreppe verbindet die Plaza mit dem Flussufer und schafft einen atmosphärischen Aufenthaltsort in Kombination mit dem Gastronomie-Freisitz am historischen Wasserkraftwerk. Ein grünes Ufer gegenüber der Freitreppe schafft einen gezielten Kontrast zur Urbanität und bietet einen flachen, natürlichen Wasserzugang in der Nähe der Bootsrutsche. Locker verteilte Sitzblöcke betonen die Grünen Fugen zwischen den Neubauten und stärken die Sichtachsen von Ost nach West über die Würm. Hier kann man die Füße ins Wasser halten, Baden gehen oder die Natur geniessen. Am renaturierten Altarm der Würm wird eine kleine Furt aus Steinen eingebracht, die das Wasser aufwirbeln aber auch zum inoffiziellen Überqueren auf die kleine Flussinsel animieren.